Restaurierung


1984 erdachte eine Gruppe des Stadtteilvereins Queller Gemeinschaft e.V. einen „Rettungsverein Alte Mühle“ zu gründen, um das Mühlengrundstück zu pachten und die Mühle wiederherzustellen.
1986 – 1991

Viel Eigenleistung bei der Entrümpelung und die Arbeit des Handwerkbildungszentrums Brackwede ließen von 1986 – 1991 das Mühlengebäude wieder entstehen. Der Verkauf von „Mühlenaktien“ schuf ein Grundkapital für einen geplanten Förderverein.

1991 – 1994

Am 19.04.1991 wurde der „Verein der Freunde und Förderer der Mühle Niemöller in Quelle e.V.“ mit dem Ziel gegründet, die Mühle zu neuem Leben zu erwecken. Es konnte eine ausgediente Mühlentechnik mit drei Mahlwerken (aus einer Wassermühle in Borgholzhausen-Kleekamp) erworben werden, die in vielen Arbeitsstunden unter fleißiger Mithilfe der Vereinsmitglieder und auch von Schülern aus der „Mühlen-AG“ der Gesamtschule Brackwede gereinigt, entrostet und für den Einbau vorbereitet werden.

Eine großzügige Spende der Stiftung Kunst und Kultur der Sparkasse Bielefeld ermöglichte es erst, die fehlenden Teile zu ergänzen, bauliche Veränderungen vorzunehmen und alles fachmännisch einbauen zu lassen. Der Einbau verzögerte sich dadurch, dass die abgelaufenen Wasserrechte neu beantragt werden mussten. Da Maßnahmen zum Hochwasserschutz und zur ökologischen Durchlässigkeit der Lutter erforderlich waren, konnten zunächst nur vorläufige Wasserrechte erteilt werden.

1994

konnte nach fast 10-jährigen Bemühungen die Mühle Niemöller wieder eröffnet werden. Der „Mühlenverein“ hat es sich seitdem zu Aufgabe gemacht, die Mühle einmal im Monat an einem Wochenende von April-Oktober zu betreiben. Das oberschlächtige Wasserrad setzt ein Getriebe in Bewegung, welches drei Mahlsteine antreiben kann. Ein Mahlgang ist vollständig aufgebaut. Hier können wir frisches Schot aus biologisch angebautem Roggen und Weizen mahlen. Das frische Schrot kann gekauft werden.

Mit Hilfe der Lehrwerkstatt der Stadtwerke Bielefeld konnte ein alter Generator überholt und im Getriebekeller eingebaut werden, so kann nun mit Hilfe von Wasserkraft Strom erzeugt werden. Nachdem die Sohlgleite von der Stadt Bielefeld gebaut worden war, kommt aber dem  Wasserzulauf der Mühle nur noch 1/3 der ursprünglichen Wassermenge zur Mühle. Somit hat sich auch nach diversen Expertenbefragungen die Erzeugung von Strom erledigt.

Auf dem Dachboden der Mühle ist ein Ausstellungsraum eingerichtet, in dem wechselnde Ausstellungen regionaler Künstler oder Handwerker gezeigt werden.

2000

wurde die Mühle mit einem neuen Backhaus erweitert. Das komplette Backhaus wurde von Vereinsmitgliedern in Eigenleistung errichtet. Der Steinofen wurde nach alten Plänen aus Museen gebaut und wird wie in alter Zeit beheizt. An unseren Öffnungstagen werden immer samstags das leckere Schrotbrot und unser „Platenkuchen“ gebacken. Wir verwenden ausschließlich Bioland Roggen- und Weizenschrot. Das frisch gebackene Brot kann gekauft werden, der köstliche Kuchen schmeckt prima zum „Mühlen-Kaffee“.

2006 machte sich der Mühlenverein erstmals Gedanken, das stark in Mitleidenschaft geratene, hölzerne Mühlrad durch eine nicht rostende Stahlkonstruktion zu ersetzen. Das Wasserrad aus Eichenholz ist deshalb verrottet, weil es an nur wenigen Tagen im Jahr in Bewegung gebracht wurde. Dann folgte stets eine geraume Zeit der Trocknung. Durch namhafte Sponsoren konnte ein neues Mühlrad finanziert werden.
2009 Am 28. April 2009 wurde diese neue Konstruktion zur Mühle gebracht und dort eingebaut. Allen Sponsoren gilt der besondere Dank des Mühlenvereines, denn mit diesen Geldern konnte eine Investition in die Zukunft erfolgen, die ihresgleichen sucht.
2012 wurde festgestellt, dass nunmehr die Flutbühne oberhalb des Wasserrades einer Instandsetzung bedurfte. Wieder wurden fleißig Sponsoren gesucht und gefunden, um das Ganze finanzieren zu können. An den besonders kritischen Stellen wurden die Leitbleche (zum Schutz der Holzkonstruktion) vorsichtig geliftet, um mögliche Schäden festzustellen. Die Untersuchungen zeigten überall, an den Stützen, an der Flutwanne, eigentlich an allen Teilen der Konstruktion starke Fäulnis. Da alle Teile nicht mehr brauchbar waren, musste die komplette Flutbühne demontiert werden. Der schlimmste aller denkbarer Fälle war eingetreten. Mit den Arbeiten wurde die Fa. Craftwerk GmbH beauftragt, der es gelungen war, alle vier Queller Zimmerer-Betriebe in einer Art Arbeitsgemeinschaft zu vereinen. Craftwerk, Herr Jesse Oppenhäuser, stellt den verantwortlichen Meister, alle vier Betriebe jeweils wochenweise einen Azubi als Gehilfen. Nun ist das Werk vollendet, Ziel-Zeitpunkt der Arbeiten war die Saisoneröffnung 2013 am 20. April. Die Arbeiten durch die genannten Firmen war mit einem Gesamtbetrag von ~ 12.000 € gedeckelt. Exakt dieser Betrag ist durch großzügige Sponsoren zusammen gekommen.

2014 Am 14. Juni 2014 wurde das besondere Jubiläum, der 20. Jahrestag der Wiedereröffnung der Mühle Niemöller, gefeiert.

Konnte mit Hilfe einer großzügigen Spende einer Brackweder Seniorin der gesamte Vorplatz der Mühle mit Platten belegt werden. Dort stehen auf trockene Fuß jetzt die Tische und Bänke für die Besucher.

2015 Wurde der Sockel des Mühlengebäudes, der aus historischen Natursteinen besteht, vollständig neu verfugt. Die alten Fugen zeigten Risse oder waren durch Witterungseinflüsse teilweise zerbröckelt. Der Aufwand bezifferte sich immerhin auf 5.000 €. Danach ging es dem Kopfsteinpflaster rings um das Mühlengebäude herum an den Kragen. Aufwändig wurde das fugenfüllende Material, meist Erde aber auch Mörtel, ausgekratzt bzw. ausgestemmt, danach wurde dunkel anthrazitfarbener Kunststoffmörtel in die Zwischenräume der Steine gegossen. Auch dieser Aufwand mit 5.000 € war relativ hoch, da arbeitsaufwändig.
2016 Nach der zumindest an den Mühlenwochenendtagen für uns völlig verregneten Saison 2015 hat den Vereinsvorstand bewegt, in 2016 vor Beginn der neuen Saison für ausreichend Regenschutz zu sorgen.

Nach umfangreichen Recherchen konnte ein Handwerker in Schloß Holte-Stukenbrock gefunden werden, der derartige, großflächige Sonnen- und Regenschirme anbietet und aufstellt. Nach umfangreichen Verhandlungen und Detailgesprächen wurden die Gartenschirme bestellt, und aufgebaut. Finanziert mit 10 Tausend Euro wurde dieses Projekt von den Stiftungen Tjaden-Sundermann und Dres. Rüggemeier je zur Hälfte. 

Erst danach können wieder unsere Chöre, Jazz-Bands aber auch fertigende Handwerker und Künstler trockenen Fußes auftreten oder arbeiten. Auch unsere Besucher werden erfreut wieder draußen vor der Tür Platz nehmen und müssen bei Regen und Wind nicht mehr in die Mühle flüchten.

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Diese prachtvollen Gartenschirme mit der grünen Kunststoff-Bespannung sind wasserdicht und halten durch die Montage in Stahlröhren mit Sicherung durch Maschinenschrauben auch bis Windstärke 6 den Wetterkapriolen stand. Auf jeden Fall leisten sie uns seitdem wertvolle Dienste und garantieren ein wetterunabhängiges Auftreten von Darbietern und auch ein trockenes Sitzplätzchen für unsere Besucher. 

Jeder Schirm wiegt 18kg, ist sinnvollerweise immer von 2 Personen zu tragen, Ausnahmen sind zugelassen. August, Dieter und Jesse schaffen das auch allein.

2017

In der Saison 2017 wurden umfangreiche Maßnahmen durchgeführt. Ein Gartenhaus wurde hinter der Mühle errichtet aus Spenden der Zahnarztpraxis Dres. Goldstein / Kähnert-Goldstein, die natürlich nach Fertigstellung das Meisterwerk des Zimmerermeisters Jesse Oppenhäuser bewundern mussten. In diesem Häuschen werden künftig alle Gerätschaften und Maschinen gelagert, die ansonsten im Mühlenkeller durch die dort herrschende 100%ige Luftfeuchtigkeit Schaden genommen hätten.